Versorgung von Wunddehiszenzen
Eine 83-jährige Patientin mit Magenperformation musste mehrfach operiert werden – u. a. wurde eine Laparotomie mit Lavage und Übernähung durchgeführt. Der weitere Behandlungsverlauf gestaltete sich mit Multiorganversagen, Kreislaufschock und Nierenersatztherapie lang und kompliziert. Ein intraabdomineller Abszess musste chirurgisch ausgeräumt werden. Durch eine stark ausgeprägte Wundheilungsstörung war eine langwierige Wundbehandlung mit mehrfachen chirurgischen Revisionen sowie eine Versorgung mit Vakuumverbänden notwendig. Zur weiteren intensivmedizinischen Überwachung und Therapie wurde die Patientin schliesslich in das Berliner Zentrum für Beatmung und Intensivpflege verlegt. Ihr Zustand zu diesem Zeitpunkt: noch intubiert und maschinell beatmet, sediert (prolongiertes postoperatives Delir), zwar kreislaufstabil, aber hoch katecholaminpflichtig. Die grosse Wunddehiszenz sollte laut chirurgischer Therapieempfehlung mit trockenen Wundverbänden versorgt werden.
Material und Methode
Zu Beginn der Wundbehandlung war die Patientin völlig immobil und vollständig auf pflegerische Unterstützung angewiesen. Aufgrund der hohen Exsudatmenge erwiesen sich die verwendeten klassischen Saugkompressen auf Zellulosebasis als ungeeignet, da sie sehr schnell durchnässten und oft erneuert werden mussten. Hinzu kamen Adhärenz-Probleme, welche die Wundversorgung behinderten: Die Patientin verweigerte sehr oft den Verbandwechsel oder entfernte sich die Wundauflage in ihrem deliranten Zustand selbst.
Aus diesem Grund entschied man sich für den Einsatz einer silikonbeschichteten Wundauflage mit superabsorbierenden Polymeren (SAP), Zetuvit® Plus Silicone Border. Diese ist aufgrund ihrer hohen Absorptions- und Retentionsfähigkeit besonders für die Versorgung von mittel bis stark sezernierenden Wunden geeignet.

Pflegetherapeut Wunde ICW
Fachbereichsleitung Wundmanagement
Zentrum für Beatmung und Intensivpflege GmbH
Franz-Jacob-Straße 4D, 10369 Berlin
Ergebnis
Im Verlauf der Therapie zeigte sich sehr schnell eine Abnahme der Exsudation, sodass die Verbandswechselintervalle von anfänglich täglich auf zwei bis drei Tage ausgedehnt werden konnten. Die atmungsaktive, wasserdichte und semipermeable Trägerfolie der Wundauflage machte sogar das Duschen problemlos möglich. Ein höherer Tragekomfort und weniger atraumatische Verbandwechsel bedeuteten für die Patientin eine erhebliche Entlastung. Durch neurologische Konsile und medikamentöse Anpassungen im psychisch-neurologischen Krankheitsbild konnte sie nach und nach stabilisiert und später sogar teilmobilisiert werden, sodass sich insgesamt ihre Adhärenz positiv entwickelte. Auch die Wundumgebung profitierte von der hohen Absorptions- und Retentionskapazität und den längeren Verbandwechselintervallen: Die wundheilungsspezifischen Prozesse wurden nicht mehr so oft gestört – ein tägliches Spülen mit einer Polyhexanid-haltigen Wundspüllösung wie HydroClean® Solution und das mechanische Reinigen der Wunde mit sterilen Kompressen waren nicht mehr so häufig notwendig. So konnte die sogenannte „Wundruhe“ gewährleistet werden.
Im Rahmen ihrer Möglichkeiten konnte die Patientin später sogar beim Verbandswechsel mithelfen und ihre deliranten Zustände nahmen im Laufe der Therapie unter regelmässigen neurologischen Visiten stetig ab.






Fazit
Auch neurologische Krankheitsbilder müssen in der Therapie berücksichtigt und schnell therapiert werden. Dadurch steigt im besten Fall die Adhärenz der Patienten und die Wundtherapie gestaltet sich einfacher. Die phasengerechte Wundversorgung ist hier ebenso entscheidend und sollte immer angepasst an die jeweilige Wundsituation erfolgen. In diesem Fall hat die interdisziplinäre Zusammenarbeit der schwerkranken Patientin ein Stück Lebensqualität zurückgegeben.
Zetuvit Plus Silicone Border

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