Body & Soul: Was Wettkämpfe für Philipp Bosshard bedeuten. Und was ihm der Triathlon bringt.

Erst in St. Moritz und dann in Uster: Nach seinem Auftritt am 10. HARTMANN Wundsymposium stand der Triathlet Philipp Bosshard gleich zwei Mal am Start eines Wettkampfs. Es ging dabei nicht nur um Leistung und Lorbeeren. Sondern auch um das gute Gefühl, sich und seinem Körper vertrauen zu können. Hier erzählt Philipp von seinem Training, seiner Community und seinen Wettkampf-Erlebnissen. 

 

Zwei Herausforderungen in einem

„Ein Wettkampf? Das sind für mich immer gleich zwei Herausforderungen. Denn ich bin nicht nur unter Athleten, ich bin auch unter Zuschauern.“ So gross für Philipp die Freude ist, am Start zu stehen und loszulegen, so gross ist auch die Nervosität vor den vielen Menschen. Doch am 32. Internationalen Uster Triathlon (18.Juli) verschwand die Nervosität mit jedem Wettkampf-Kilometer: „So viele Leute haben mir spontan gratuliert, haben mich angefeuert und haben mir auf die Schulter geklopft! Das war ein supertolles Erlebnis und eine grosse Freude. Die schönste Auszeichnung, die man sich denken kann.“
 

Die grosse und die kleine Community

Mittlerweile kennen mehr und mehr Menschen den Triathleten Philipp. Wo er am Start steht, bewundert man seinen Willen und seine positive Art. Seine Community wächst. In St. Moritz, wo Philipp trainiert, bewegt er sich in der kleinen Community der Spitzenathleten. „Man trifft sich beim Schwimmtraining und auf der Tartanbahn, man tauscht sich aus, plaudert, lacht und diskutiert zusammen. „Hier fühle ich mich wohl und zuhause. Die Triathleten, die hier oben im Engadin trainieren, sind wie eine Gemeinschaft. Da gehören auch Olympioniken wie Nicola Spirig und Andrea Salvisberg dazu. Täglich gibt’s mindestens zwei Trainingseinheiten, anfangs der Woche oft drei. Am Rand des Schwimmbeckens stehen meist mein Coach Semira Bontognali und ihr Mentor, Brett Sutton, der erfolgreichste Triathlon-Trainer der letzten Jahre. Deswegen habe ich einen guten Kontakt zu Brett. Er bestätigt mich auch auf meinen Weg.“
 

Mit dem Körper eins sein 

Das Triathlontraining hat für Philipp auch viele therapeutische Aspekte: „Ich fühle mich nie so wohl in meiner Haut wie nach einem intensiven Schwimmtraining. Es ist das Beste, was ich für mein Narbengewebe tun kann.“ Das Lauftraining hingegen stellt bisweilen eine Herausforderung dar. Steigt das Thermometer, liegt die Klimaweste stets griffbereit. Auch beim Internationalen Uster Triathlon trug er auf der ersten Laufrunde seine Klimaweste. „Das sind 3 kg Zusatzgewicht – ein Handicap mehr. Aber wenn man die Weste dann auszieht, fühlt man sich wie auf Flügeln.“ Und so ist Philipp in Uster dann auch ins Ziel geschwebt: „Zwar hat aus technischen Gründen bei mir die Zeitmessung nicht funktioniert, aber es fühlte sich an wie eine super Siegerzeit.“

Das professionelle Triathlontraining gibt Philipps Alltag eine Struktur. Und es bereitet ihn auf die doppelte Herausforderung der Wettkämpfe vor: „Wettkämpfe vor Publikum zu bestehen ist wichtig. Und es gelingt auch immer besser. Deshalb auch auf diesem Weg nochmals vielen Dank allen, die mich in Uster so unterstützt und angefeuert haben. Triathlon ist zwar eine Einzeldisziplin – aber für mich ist es ein hundertprozentiger Teamwettkampf.“

 

Mehr über Philipp erfahren: philippbosshard.ch

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